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LETZTE WOCHE

ÜBERSEE

Kuba und die Bahamas. Gegenwartskunst aus der Karibik

bis 6. August 2017

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr
Eintritt: 4 € / ermäßigt 2 € (mittwochs freier Eintritt)

Juan Carlos Alom, John Beadle, Alejandro Campins, Iván Capote, Yoan Capote, Ariamna Contino & Alex Hernández, Blue Curry, Susana Pilar Delahante, Felipe Dulzaides, Ricardo G. Elías, Adrián Fernández, Adonis Flores, Kendra Frorup, Tamika Galanis, Orestes Hernández, Arnold Kemp, Dominique Knowles, Los Carpinteros, Anina Major, Jace McKinney, Jeffrey Meris, Kareem Mortimer, Angelique V. Nixon, Marianela Orozco, Holly Parotti, Lynn Parotti, Marta María Pérez Bravo, Manuel Piña, Khia Poitier, Carlos Quintana, Antonius Roberts, Heino Schmid, Steven Schmid, Dave Smith, Giovanna Swaby, Tessa Whitehead, Natalie Willis

Die Bahamas und Kuba teilen eine gemeinsame Geschichte von Kolonialismus und Sklaverei und sind dennoch verschieden in Traditionen, Staatsformen, Ethnien, Sprachen sowie Religionspraktiken. Die Ausstellung erzählt von komplexen Identitäten indigener, europäischer, afrikanischer und asiatischer Wurzeln, von kolonialen Gespenstern und dem Leben auf diesen Inselgruppen. Sie bietet noch bis zum 6. August mit Fotografien, Gemälden, Installationen und Videos von 38 Künstlerinnen und Künstlern einen einzigartigen Einblick in die aktuellen Kunstszenen dieser beiden Inselstaaten.

Kuba war bis 1898 unter spanischer Kontrolle. Die Bahamas waren von 1717 bis 1973 britische Kronkolonie. Queen Elizabeth II. ist heute noch Staatsoberhaupt der konstitutionellen Monarchie. Das Erbe dieser Kolonialgeschichte ist Gegenstand künstlerischer Arbeiten der Ausstellung »Übersee«. So beschäftigt sich beispielsweise die bahamaische Künstlerin Lynn Parotti in ihren hier gezeigten Werken »Slave House« (2016) und »Inheritance« (2017) intensiv mit der Geschichte der Abschaffung der Sklaverei auf den Bahamas in den 1830er Jahren. »Slave House« zeigt in eine Reihe von zwölf Fotografien Überblendungen eines verfallenen ehemaligen Sklavenhauses auf den Bahamas mit dem berühmten, englischen Anwesen Waddesdon Manor, das von Baron Ferdinand de Rothschild am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Als eine der reichsten, europäischen Familien des 19. Jahrhunderts liehen die Rothschilds der britischen Regierung 20.000 Pfund, um den Sklavenbesitzern eine Abfindung für den Verlust ihrer Sklaven zu zahlen. Die Sklaven wurden nicht entschädigt. Die Serie »Inheritance« aus zwölf Aluminiumplatten, die eigens für die Ausstellung vor Ort in Leipzig entstand, vertieft die Auseinandersetzung weiter. Auf den Platten sind Namen der entschädigten Sklavenhalter, die Anzahl ihrer Sklaven und die Summen ihrer Entschädigung zu lesen, die Parotti historischen Dokumenten entnahm. Dabei geht es Parotti um die Fortwirkung bis heute. Viele britische, auch heute noch einflussreiche Familien haben von diesen Zahlungen profitiert. So sind u.a. auch Vorfahren des ehemaligen britischen Premierminister David Cameron unter den genannten Personen.

Auch der kubanische Fotograf und Videokünstler Juan Carlos Alom begibt sich in dem Video »Journal« (2007) auf die Spuren der Geschichte, hier dem kubanischen Unabhängigkeitskrieg, der von José Martí angeführt wurde. 1895 landet Martí, der als Nationalheld in Kuba verehrt wird, im Süden der Insel, um eine kleine Armee gegen die spanischen Besatzungstruppen anzuführen. Der Künstler Alom filmte einige der Landschaften, die Martí in seinem Tagebuch aus dieser Zeit beschrieb, und sprach mit Menschen, die Nachfahren der Bewohner dieser Landstriche des späten 19. Jahrhunderts sind.

Die Ausstellung ist von der Kuratorin der National Art Gallery of The Bahamas Holly Bynoe und dem in Havanna und Vancouver lebenden, freien Kurator und Kunstkritiker Antonio Eligio (Tonel) kuratiert.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf unserer Webseite.

Gefördert und unterstützt durch:

VERANSTALTUNG

INSIDE CUBA

Gespräch mit der Kuratorin Claudia Laguna

Mittwoch, 2. August 2017, 19 Uhr

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung »Übersee: Kuba und die Bahamas. Gegenwartskunst aus der Karibik« ist die Kuratorin Claudia Laguna aus Havanna in der HALLE 14 zu Gast. Ausgehend von den in Leipzig gezeigten Werken wird sie die Spanne kubanischer Kunst von der Kolonialzeit über die neo-koloniale Periode, die Revolutionszeit und die Öffnung des Landes zu Gunsten des Austausches mit einer internationalen Szene bis heute vorstellen. Anschließend wird sie im Gespräch über eine neue Generation junger Künstlerinnen und Künstler aus Kuba berichten.

Claudia Laguna studierte Kunstgeschichte an der Universität von Havanna. Neben zahlreichen selbstinitiierten Kunst-, Design- und Veranstaltungsprojekten ist sie u.a. seit 2012 assoziierte Mitarbeiterin des Kunstbereiches der Ludwig Foundation of Cuba. Die Ludwig Foundation of Cuba ist eine autonome, nicht-staatliche und nicht-kommerzielle Kultureinrichtung zum Schutz, zur Bewahrung und zur Vermittlung zeitgenössischer kubanischer Künstler innerhalb und außerhalb des Landes. In diesem Rahmen arbeitete sie auch an dem Projekt »Inventory« mit, welches in Veranstaltungen den konstruktiven Dialog zwischen Publikum und einer neuen Generation kubanischer Künstler forcierte.

»Inside Cuba« findet in Kooperation mit dem D21 Kunstraum Leipzig statt. Die vom Kunstraum initiierte Veranstaltung ist der Auftakt für dessen angestrebtes Austauschprogramm zwischen Havanna und Leipzig.

KUNSTVERMITTLUNG

OPEN AFTERNOON

Offenes Kunstvermittlungsangebot für Kinder und Jugendliche

Freitag, 18. August 2017, 14 bis 17 Uhr mit der Künstlerin Sophie Stephan

Das Projekt »Open Afternoon« richtet sich gleichermaßen an Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren mit und ohne Migrations- bzw. Fluchterfahrung, die in Leipzig wohnen, um gemeinsam verschiedene kreative Ideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Sie werden dabei immer von Leipziger Künstlern begleitet und unterstützt.

Gemeinsam mit der Künstlerin Sophie Stephan werden die Teilnehmer des Workshops einen Kurzfilm planen, drehen und schneiden. Unterwegs auf dem Gelände der Spinnerei suchen sie zusammen spannende Orte, an denen die Szenen stattfinden können. Erlebnisse und Erfahrungen aus dem Alltag der Kinder und Jugendlichen bekommen hier eine filmische Bühne!

Sophie Stephan studierte Freie Kunst in Kiel und Medienkunst in Leipzig. Ihre künstlerischen Arbeiten beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten von Zeit, Identität und der Welt, die uns umgibt.

Weitere Informationen und Termine auf unserer Webseite unter Kunstvermittlung.

Gefördert durch:

RÜCKBLICK

SWAP IT!

Kunstvermittlungsworkshop mit der Helmholtzschule Leipzig

Juni 2017

An drei Projekttagen im Juni analysierten Jugendliche der Helmholtzschule Leipzig, mit welchen Rollenbildern sie in ihrem Alltag konfrontiert werden und in welcher Form sie sich präsentieren. Die Teilnehmenden im Alter von 14 bis 16 Jahren wurden durch dazu angeregt, sich auf reflektierende und künstlerische Weise mit dem eigenen Umgang mit Selbst- und Fremdbildern gerade auch im Internet auseinanderzusetzen. Das Projekt ermöglichte den Schülerinnen und Schülern in viele verschiedene Posen und Kleidungsstile zu schlüpfen und so auch Identitätsmodelle spielerisch auszutesten. Der mitwirkende Künstler Uwe Fischer erklärte den Jugendlichen Hintergründe digitaler Bildproduktion und Kommunikation. Dabei wurden im Laufe des Workshops verschiedene ästhetische Gestaltungsweisen von Selbstdarstellung, künstlerische sowie amateurhafte, in digitaler Fotografie und literarischer Textproduktion zueinander in Beziehung gesetzt und über Aussage und Wirkung dieser (Selbst-)Porträts diskutiert.

Die in Schwarz-Weiß entstandenen Fotogeschichten werden gemeinsam mit anderen Ergebnissen aus den Projekten zum Jahresthema »Let there be Gerechtigkeit« zum Herbstrundgang am 16. und 17. September 2017 in der HALLE 14 präsentiert.

Mit dem Jahresprogramm 2017 »Let there be Gerechtigkeit! – Eine künstlerische Untersuchung vom Sichtbaren und Verborgenen« lädt das Kunstvermittlungsprogramm der HALLE 14 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren ein, sich schöpferisch mit zentralen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.

Gefördert durch:

VEREIN

WIR TRAUERN UM UNSER GRÜNDUNGSMITGLIED TINA SCHMITZ

 

Ende Juni verstarb unsere langjährige Unterstützerin und unser Gründungsmitglied Tina Schmitz nach langer Krankheit. Sie wurde 50 Jahre alt. Wir, der Vorstand und das Team der HALLE 14, sind von ihrem viel zu frühen Tod tief betroffen und traurig.

Tina Schmitz war ein Mensch von großem Engagement, Tatendrang und grundlegender Liebe zur Kunst. Sie hat als Unternehmerin in München, Vorstandsmitglied der Stiftung Federkiel, Mitbegründerin einer integrativen Montessori-Schule und eben Gründungsmitglied des HALLE 14 e.V. viel bewegt. Ohne ihren Einsatz wäre die Gründung und Etablierung der HALLE 14 auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei kaum zu denken. Dafür sind wir ihr unendlich dankbar. Tina Schmitz und ihre inspirierenden Ideen werden wir in Erinnerung behalten. Sie wird fehlen.

VORSCHAU

VERANSTALTUNG IM SEPTEMBER

HERBSTRUNDGANG DER SPINNEREIGALERIEN

Mit unserer kommenden Ausstellung unternehmen wir nach 14 Jahren HALLE 14 eine Standortbestimmung unseres Kunstzentrums

16. und 17. September 2017

KUNSTREISE DER HALLE 14

Claudia Siebeck führt in die Landschaftsgärten und Wunderkammern in Waldenburg und Wolkenburg

Samstag, 30. September 2017

Anmeldung bis 31. August 2017 unter: vereinØhalle14.org

Nähere Informationen zur Veranstaltung auf unserer Webseite.