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VERANSTALTUNG

ON ROBERT FRANK

Zwei Tage Vorträge, Lesung und Filme

Freitag, 8. April & Sonnabend, 9. April 2016

Eintritt: 4 € / 2 € (pro Tag inkl. Ausstellungsbesuch, für Fördermitglieder frei)

In verschiedenen Veranstaltungsformaten widmet sich die HALLE 14 zwei Tage lang dem künstlerischen Werk und dem Einfluss des Jahrhundertfotografen und Filmvisionärs Robert Frank.

Im Anschluss an das Grußwort des US-Generalkonsuls Scott Riedmann um 20 Uhr hält die Fotohistorikerin und Kuratorin Ute Eskildsen den Vortrag »Bilder im Bild. Hold still keep going«. Ihre Einführung beleuchtet, wie sich Frank in seiner Arbeit vorgegebenen Kategorien widersetzte, die Grenzen zwischen Genres sowie Dokument und Fiktion zerfließen ließ und dabei die Etablierung der Fotografie als eigenständige Kunstform mitgestaltete. An beiden Abenden wird der Kulturjournalist Stefan Grissemann ab jeweils 22 Uhr eine Auswahl des Filmwerkes im Luru Kino auf der Spinnerei vorstellen und besprechen.

Am Samstag, den 9. April, liegt der Fokus auf Franks Einfluss und seine Anziehungskraft auf die ostdeutsche Fotografie. Um 19 Uhr findet die Lesung und Diashow »Halt die Ohren steif« aus Briefen und Fotos von Gundula Schulze Eldowy und Robert Frank mit den Schauspielern Heike Ronniger und Armin Zarbock statt. Im Anschluss daran erörtert der Fotograf Helfried Strauß in dem Gespräch »The Idol, The Americans« um 20.30 Uhr den Vorbildcharakter Robert Franks. 

Weiter Informationen unter Veranstaltungen

Gefördert durch

AKTUELLE AUSSTELLUNG

ROBERT FRANK: BOOKS AND FILMS, 1947-2016

Noch bis 10. April 2016

Führung: Samstag, 16 Uhr

Eintritt: 4 € / 2 € (Mittwoch und für Fördermitglieder frei)

Die Ausstellung zeigt Robert Franks Lebenswerk in Fotografien, Filmen und Büchern. Als Revolutionär der subjektiven Dokumentarfotografie zählt Robert Frank zu den einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Diese von Frank gemeinsam mit seinem Verleger Gerhard Steidl konzipierte Schau zeigt die Werke des Künstlers nicht auf teuren Einzelabzügen, sondern unprätentiös auf Zeitungspapierbahnen: »Nothing left for the rotten art market!« soll Frank gesagt haben als er die Ur-Version dieser Ausstellung in Halifax (CA) sah. Darüber hinaus richtet die Schau den Blick auf Franks zahlreiche Fotobücher und auf einen weithin unbekannten, aber ebenso aufregenden und wichtigen Teil seines Schaffens, seine Filme, für die er die Fotografie Ende der 1950er Jahre eine Zeit lang komplett aufgab.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Steidl Verlag und der Süddeutschen Zeitung.

Gefördert durch

KUNSTVERMITTLUNG

DIE LINIEN UNSERER HÄNDE - CHRONICLES AND NEWS

Ausstellungsbegleitendes Vermittlungsangebot

Robert Frank gilt als wichtiger Chronist seiner Zeit. Sich auf die Fotografien des Buches »The Americans« aus den 1950er Jahren beziehend, fragt das Kunstvermittlungsangebot nach den Parallelen zum Leben im Jahr 2016 in Deutschland. Die auf vergänglichen Zeitungspapierbahnen gedruckten Fotografien von Robert Frank aufgreifend, liegen in der Ausstellung Gegenwartsdokumente in Form von regionalen und nationalen Zeitungen der letzten Wochen für die Besucher bereit, um gemeinsam ein assoziatives Netz von Bezügen zur Gegenwart entstehen zu lassen. 

Darüber hinaus beschäftigen sich Schüler der Montessori-Schule in Leipzig im Rahmen des Fotografie-Workshops »What we have seen« zwei Tage lang mit dem Werk Robert Franks. Angeleitet vom Fotografen Björn Siebert entwickeln sie eigene Bilderreihen, in denen ihre individuelle Perspektive fotografischen Ausdruck finden soll.

Weitere Informationen unter Kunstvermittlung

KUNSTBIBLIOTHEK

ROBERT FRANK - THE AMERICANS

Buchtipp des Monats


Robert Frank: The Americans, Steidl Verlag, 2009, ISBN 978-386521-584-0

Mit dem Buch »The Americans« schrieb Robert Frank Fotografiegeschichte. Als Guggenheim-Stipendiat unternahm er von 1955 bis 1956 Reisen durch die USA. Daraus entstand das wegweisende Fotobuch, das erstmals 1958 erschien. »The Americans« war keine Fotoreportage wie andere, sondern eine Selbstbehauptung des fotografischen Bildes. Die Ausstellung zeigt die Kontaktabzüge auf denen man Franks Auswahl nachvollziehen kann. Eine ausführliche Vorstellung des Klassikers liefert Cole Spears in dem aktuellen Büchertipp. Das Buch ergänzt neben einer Auswahl weiterer Kataloge die Ausstellung.

Die ausführliche Besprechung von Cole Spears in englischer Sprache ist unter Büchertipps nachzulesen.

RÜCKBLICK

WORKSHOPS DER KUNSTVERMITTLUNG IM MÄRZ

Im März realisierte das Kunstvermittlungsprogramm gemeinsam mit Leipziger Künstlern zahlreiche Angebote für Schüler bzw. Schulklassen. Raumgreifende Installationen entstanden in dem Installationsworkshop »Who wants to live forever? Aussicht auf Unsterblichkeit« mit der Leipziger Künstlerin Heide Nord.

Über 100 Schüler lernten Mitte März den Maler Bastian Muhr und seine Arbeitsweise in dem Workshop »Mit System« kennen. Er hatte sich für die Schüler ein System ausgedacht, in dem bestimmte künstlerische Entscheidungen dem Würfel überlassen wurden.

Die DaZ-Klasse der Helmholtzschule setzte sich mit den Selfies und Videoarbeiten des Künstlerduos ART N MORE auseinander und erstellten daran anknüpfend eigene Selfies.

VORSCHAU

RUNDGANG DER SPINNEREIGALERIEN

30. April, 11 bis 20 Uhr & 1. Mai 2016, 11 bis 17 Uhr

Ganz herzlich laden wir Sie zu diesem besonderen Frühjahrswochenende ein. Neben der HALLE 14 präsentieren alle Galerien, Residenzprogramme und Kunsträume auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei gleichzeitig neue Ausstellungen. Darüber hinaus öffnen zahlreiche Künstler die Türen zu ihren Ateliers und gewähren seltene Einblicke in ihre Schaffensprozesse.

Weitere Informationen unter Spinnerei

VORSCHAU

CAPITALIST MELANCHOLIA 

Eröffnung: Samstag, 30. April 2016, 15 Uhr

Dauer: 1. Mai bis 7. August 2016

Kuratiert von Michael Arzt, François Cusset & Camille de Toledo 



Gregory Barsamian, Stefan Brüggemann, Chitka, CHTO, Jeanette Ehlers, Famed, Rumiko Hagiwara, David Maisel, Álvaro Martínez Alonso, Guido van der Werve

Das aktuelle Ausmaß individueller und kollektiver, ideeller, ökologischer und ökonomischer Erschöpfung und Verausgabung begründet eine besondere Form der Melancholie des 21. Jahrhunderts. Sie ist das Resultat der Unfähigkeit, zwischen Wirtschaft und Politik unterscheiden zu können. Die Beseitigung der öffentlichen Sphäre, die Deregulierung der Märkte und tiefe Einschnitte ins Sozialsystem gelten seit Jahrzehnten als ökonomische Allheilmittel. Dieser Deregulierung der Märkte entspricht die Deregulierung des Lebens. Eine leerlaufende Ökonomie des Begehrens treibt die Erschöpfung des Lebens und die Vergeudung der Ressourcen voran. Angesichts einer hyperventilierenden Gegenwart ist die gestaltbare Zukunft, die Möglichkeit zur Geschichte undenkbar geworden.

Für Sigmund Freud ist die »tiefe schmerzliche Verstimmung« der Melancholie geprägt durch »eine Aufhebung des Interesses für die Außenwelt« und den »Verlust der Liebesfähigkeit«.

Die Kunstwerke der Ausstellung und das Symposium »A Government of Times« (am 28. Mai) laden zum Innehalten, Neuverorten und Überdenken ein und stellen Fragen nach politischer Fantasie und einer anderen Form der Beschleunigung - einem navigatorisch-experimentellen Prozess der Entdeckung eines universellen Raums von Möglichkeiten.

Gefördert durch