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EINLADUNG

RUNDGANG DER SPINNEREIGALERIEN

Samstag, 14. April 2018, 11 bis 20 Uhr
Sonntag, 15. April 2018, 11 bis 18 Uhr

Etwas früher als gewohnt findet dieses Jahr der Frühjahrsrundgang Mitte April statt. Wir eröffnen zu diesem Anlass unsere neue Ausstellung »Requiem for a Failed State«, die aus Perspektive junger Künstlerinnen und Künstler nach den Spätfolgen der 1990 untergegangenen DDR sowie der Wende und Nachwendezeit fragt.

Natürlich eröffnen auch alle SpinnereiGalerien neue Ausstellungen: Die Galerie ASPN ist auf dem Gelände umgezogen und präsentiert sich in größeren Räumen. Die Galerie Tobias Naehring ergänzt als 14. Galerie der Spinnerei ab April den hiesigen Kunstkosmos. In der Werkschauhalle 12 stellen sich Galerien u.a. aus Amsterdam, Berlin, Budapest, Paris, Taipeh und Wien vor.

Eine Übersicht zu allen Ausstellungen zum Rundgang finden Sie auf der Webseite der SpinnereiGalerien

Neue Ausstellung

Ausstellung: 14. April bis 5. August 2018
Eröffnung: Samstag, 14. April 2018, 15 Uhr

1989/90 implodierte die Deutsche Demokratische Republik. Die reformunfähige »Diktatur der Arbeiterklasse« hatte abgewirtschaftet. Die Menschen reklamierten die Macht des Volkes für sich. Der Staatsapparat wurde abgewickelt, die beiden deutschen Staaten vereinigt und die überkommenen, »volkseigenen Betriebe« als Konkursmasse vor allem an westdeutsche Investoren veräußert. Langersehnte Freiheiten und die Hoffnungen auf Wohlstand und auf eine blockfreie, friedliche Welt wurden greifbar– und für viele Realität. Die neue Freiheit zwang zur Neuorientierung, bedeutete Risiko und verursachte persönliche, biografische und psychologische Krisen.

Zwischen den Generationen, die sich in der DDR eingerichtet hatte und ihren Kindern, herrscht– mit Bezug auf Hermann Lübbe polemisch gesprochen– ein auffälliges »kommunikatives Beschweigen«. Mit den westdeutschen 1968ern vergleichbar laute Auseinandersetzungen zwischen diesen Generationen um die individuellen, schuldhaften Verstrickungen ins System und ihre Nachwirkungen ins heute sind– bisher– ausgeblieben. Dabei geben allein der Weg der Wendekinder, Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, in den sogenannten »Nationalsozialistischen Untergrund« und die hässliche Nichte der Montagsdemonstrationen, die Abendspaziergänge von Pegida, genügend Anlässe, nach der Gegenwart und den Folgen deutscher Diktaturerfahrungen, der permanenten Bevormundung, geschlossener Weltbilder, Militarismus und starren Identitäten zu fragen.

Das Ausstellungsprojekt »Requiem for a Failed State« stellt die Perspektive einer jungen Generation von Künstlerinnen und Künstlern in den Mittelpunkt. Wie schauen die ab 1980 Geborenen auf das Ende der DDR, die Wendeereignisse und die Dekade der Orientierungslosigkeit der 1990er zurück, an die sie keine oder nur wenig individuelle Erinnerungen haben? Wie lange wirkt ein verschwundener Staat nach? Wer erzählt was von der Vergangenheit, wer nicht? Welche Facetten interessieren diese Generation und welche Entdeckungen machen sie dabei?

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Seminar »Unter dem Eis« von Anna Voswinckel und Carsten Möller an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig statt.

Gefördert durch:

VERANSTALTUNG ZUM RUNDGANG

HENRY BRADLEY: RHYTHMING (B)

Performance Lecture, gelesen von Juliane Elting (Schauspielerin, Berlin)

Samstag, 14. April 2018, 16 Uhr

Der britische Künstler Henry Bradley ist im Rahmen der Ausstellung »Requiem for a Failed State« Stipendiat der HALLE 14. Ende 2017 wurde er von einer unabhängigen Expertenjury aus 60 Bewerbungen ausgewählt. Er arbeitet seit Februar 2018 an einer neuen Videoarbeit, die im Laufe der Ausstellung fertiggestellt und präsentiert werden wird. Zum Rundgang stellt er in einer Leseperformance den Stand seiner Recherchen und seine Arbeitsweise vor.

In seinem letzten Video »GLOSSOLALIA« (2017) entwarf Bradley anhand von Mitschnitten eines Schauspielseminars und eines Englischkurses für ausländische Arbeitnehmer ein mikroskopisches Bild der britischen Gesellschaft mit ihrer aktuellen spalterischen Politik und Rhetorik. In seinem Vortrag zieht er nun Vergleiche zu seinen aktuellen Untersuchungen zur Rolle der Pädagogik in der DDR und im heutigen Neoliberalismus. Für ihn steht dabei die Konstruktion von Subjektivität durch Erziehung im Mittelpunkt. Diese Leseperformance ist als lebendiger Bestandteil einer sich entwickelnden Kunstinstallation geplant, die sich mit Kinderopern in der DDR, Krisenverhaltensmanagement und Kommunikationstraining beschäftigt. Mit dem Vortrag der Schauspielerin Juliane Elting denkt Bradley öffentlich über seine Materialrecherche nach und bereitet sich auf die weitere Arbeit am neuen Film vor.

Weitere Informationen zu Henry Bradley auf unserer Webseite unter Studioprogramm und unter www.henrybradley.co.uk

Kunstvermittlung zum Rundgang

Everyday Life Archive

Eine künstlerische Spurensuche

14. und 15. April 2018, 14 bis 18 Uhr

Im Rahmen der Ausstellung »Requiem for a Failed State« bietet das Kunstvermittlungsprogramm der HALLE 14 ein Vermittlungsangebote für Gäste aller Altersgruppen. Während des Rundgangs der SpinnereiGalerien steht das Kunstvermittlungsteam für Gespräche und Kurzführungen bereit, um im Dialog den künstlerischen Arbeiten näher zu kommen und Erinnerungen und Eindrücke anzuregen. Weiterhin werden die Ausstellungsgäste eingeladen auf der Vermittlungsplattform verschiedene Objekte und Materialien der DDR ästhetisch zu erforschen, Geschichten zu erzählen und diese im »Everyday Life Archive« zu hinterlassen. Dank einer Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) wird das Angebot im Laufe des Ausstellungszeitraumes durch eine Audiocollage ergänzt. Diese ermöglicht eine akkustische Reise durch die Wendezeit.

Weitere Informationen auf unserer Webseite unter Kunstvermittlung.


WALL OF LOVE

Präsentation des medienpädagogischen Projektes

mit ART N MORE (Paul Bowler & Georg Weißbach) und Jördis Dörner (Medienpädagogin) in Kooperation mit der Helmholtzschule Leipzig

noch bis 15. April 2018

Mit Beiträgen von: Joyce, Vivien Elise, Cynthia, Julita, Sophie, Vivien, Selina, Gaby, Josi

In dem Projekt »Wall of Love« reflektierten Schülerinnen der Helmholtzschule die Kommunikation in den digitalen Medien. Neben einer kritisch-reflektierenden Auseinandersetzung mit Cybermobbing, Hate-Speech und dem Phänomen der Fake-News ging es darum, das eigene Wissen über Kommunikationsformen im Internet zu vertiefen und mittels künstlerisch-kreativer Strategien eigene, positive Kommunikationsweisen zu entwickeln, die der Hate-Speech entgegengesetzt werden können. Die aktuelle Präsentation der Kunstvermittlung zeigt die Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen und der Künstlergruppe ART N MORE sowie der Medienpädagogin Jördis Dörner.

Die Plakate und Leinwände können in der Präsentation mit dem eigenen Smartphone und der App »Actionbound« spielerisch erkundet werden. Die Jugendlichen haben mit dieser Software einen eigenen Quiz-Parcour erstellt. Alle Gäste sind eingeladen, die App für ihren Besuch zu nutzen. Die Nutzung der App ist kostenfrei und kann offline in der Ausstellung verwendet werden.

Der Link zur App ist auf unserer Webseite unter Kunstvermittlung zu finden. Die Entwicklung des Projekt »Wall of Love« kann zudem auf Instagram nachverfolgt werden.

Gefördert durch:

VERANSTALTUNG

OFFENE STUDIOS IN DER HALLE 14

14. und 15. April 2018

Zum Rundgangs der SpinnereiGalerien öffnen wieder Künstler wie zum Beispiel Marie Athenstaedt, Varinka Schreurs, Angelika Waniek, Jaeyong Choi, Nicolás Dupont, Klara Meinhardt, Frank Moll und Agnes Lammert ihre Studios in der HALLE 14. Der A room that… präsentiert unter dem Titel »Art Coin« die Künstlerinnen Julia Eichler, Jakob Wierzba, Louise Walleneit, Rona Stern, Nadine Adam sowie als Gäste die Klasse Tina Bara der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und Nina Rhode.

VERANSTALTUNG

CARSTEN SAEGER: REHEARSAL FOR LUMUMBA

Chorsängerinnen und -sänger für Kunstprojekt gesucht

Termine der Chorproben:
Montag, 30. April 2018, 13 bis 18 Uhr– Workshop & Probe
Montag, 11. Juni 2018, 17 bis 20 Uhr
Montag, 2. Juli 2018, 17 bis 20 Uhr

Der Beitrag »Rehearsal for Lumumba« des Künstlers Carsten Saeger zur Ausstellung »Requiem for a Failed State« ist eine prozess- und partizipationsorientierte Soundarbeit. Im Zuge von mehreren Proben wird das Chorwerk »Requiem für Lumumba« des Komponisten Paul Dessau (1894-1979) aus heutiger Sicht reflektiert. Das Stück für Sopran- und Baritonsolo, zwei Sprecher, einen gemischten Chor basiert auf einem Text des Schriftstellers Karl Mickel (1935-2000) und wurde 1964 in Leipzig uraufgeführt und stilisiert die Ermordung des kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba 1961 als Symbolfigur des (sozialistischen) Freiheitskampfes in Afrika.

Interessierte und Gesangsbegeistere sind herzlich eingeladen, an den Chorproben teilzunehmen. Um Anmeldung unter assistenzØhalle14.org wird gebeten.

VORSCHAU

VERANSTALTUNGEN IM MAI

Kunstvermittlung

Zeichenzirkel

mit Heide Nord (Künstlerin, Leipzig)

Donnerstag, 3., 17., 24. und 31. Mai 2018, 16.30 bis 18 Uhr

Kunstvermittlung

Pop up! Wir bauen eine Stadt!

Angebot zum Tag der Städtebauförderung

Samstag, 5. Mai 2018, 14 bis 17 Uhr

Veranstaltung

10. MUSEUMSNACHT HALLE-LEIPZIG: KULT

Samstag, 5. Mai 2018, 18 bis 24 Uhr

19 & 23 Uhr - Kuratorenführungen zur Ausstellung »Requiem for a Failed State«
21 Uhr - Dialogische Führung zur Ausstellung »Requiem for a Failed State«

Veranstaltung

THE POLITICS OF WHAT REMAINS

Gespräch mit Rachel O’Reilly (Künstlerin & Autorin), Elske Rosenfeld (Künstlerin) und Marc Herbst (Künstler & Herausgeber) über die Ausgabe 10 des Journal of Aesthetics & Protest und den Newsletter for the Fellows of the Humboldt Area Peoples Archive/Global.

Donnerstag, 17. Mai 2018, 19 Uhr

Veranstaltung

DDR, multikulturell

Vorführung des Films »Past, Present, Tense« (Christa Joo Hyun D'Angelo, 32 min, 2014/15) und anschließendem Künstlergespräch mit Christa Joo Hyun D'Angelo (Künstlerin, Berlin), Malte Wandel (Künstler, München) und Katrin Winkler (Künstlerin, Berlin)

Mittwoch, 23. Mai 2018, 19 Uhr