AUSSTELLUNGEN / EXHIBITIONS
Metahaven
The Feeling Sonnets (Transitional Object)
14. September bis 14. Dezember 2024
DE Mit seinem neuen Film „The Feeling Sonnets (Transitional Object)“ (2024) deutet das in Amsterdam ansässige Kunstkollektiv Metahaven Gedichte aus dem Band „The Feeling Sonnets“ (2022) von Eugene Ostashevsky. Der visuell eindrucksvolle Essayfilm folgt der Hauptfigur ONE, wie sie Ostashevskys Verse entdeckt. Dabei werden Wörter, Redewendungen, Sätze und poetische Konventionen herausgelöst und vor historischen Hintergründen verfremdet. Für den Film zentrale Begriffe von Unbestimmtheit und Übergang werden durch einen Soundtrack der Komponistin inti figgis-vizueta zum Ausdruck gebracht. Der Film reflektiert über Fragen Künstlicher Intelligenz und Sprache. Das Rechercheprojekt wurde bereits im Rahmen des HALLE 14-Symposiums „Is Language Wordless?“ im März 2024 angestoßen.
ENG In their new film work “The Feeling Sonnets (Transitional Object)” (2024), the Amsterdam-based artist collective Metahaven interpret Eugene Ostashevsky's poetry collection “The Feeling Sonnets” (2022). Their visually striking essay follows the protagonist ONE in a discovery of Ostashevsky’s verse, in which words, idioms, sentences, and poetic conventions are broken down and defamiliarized from historical contexts. Notions of indeterminacy and transition that are central to the film are further expressed by music from composer inti figgis-vizueta. The film builds on questions about Artificial Intelligence and language that were addressed at the HALLE 14 symposium “Is Language Wordless?” in March 2024.
Diese Ausstellung ist Teil des Programms „alles außer flach. Kultur aus den Niederlanden“ des Gastlandes der Buchmesse 2024, dem Königreich der Niederlande. / This exhibition is part of “alles außer flach. Kultur aus den Niederlanden”, the program of the Netherlands as a guest country at the Leipzig Book Fair 2024.
Gefördert durch / Funded by the German Federal Cultural Foundation | Gefördert von / Funded by the Federal Government Commissioner for Culture and the Media |
Gefördert durch / Funded by
Land(e)scapes. Recognizing Fragmentarity.
14. September bis 14. Dezember 2024
Fr, 4. Oktober 2024, 14 Uhr
Führung mit Künstler:innen und Kuratorinnen (in englischer Sprache) / Guiding tour with artists and curators (in English)
Ausstellung mit / Exhibition with: Nazik Armenakyan (AM), Emrah Gökdemir (TR/DE), Armine Hovhannisyan (AM), Tatsiana Karpachova (BY/GE), Oksana Kazmina in Zusammenarbeit mit /in cooperation with Freefilmers & Uliana Bychenkova (UA), Piruza Khalapyan (AM), Kateryna Lysovenko (UA/AT), Denys Pankratov (UA), Aliaxey Talstou (BY/DE), Teta Tsybulnyk / ruїns collective (UA)
Kuratiert von / Curated by: Kateryna Badianova (UA), Susanna Gyulamiryan (AM), Anna Karpenko (BY/DE)
Führung mit Künstler:innen und Kuratorinnen (in englischer Sprache) / Guided tour with artists and curators:
So / Sun, 15. September 2024, 14 Uhr
Fr / Fri, 4. Oktober 2024, 14 Uhr
DE Körper, als einzelne und kollektive, bleiben mit den Landschaften verbunden, die sie als ihre Heimat erfahren haben, auch nachdem die Menschen verschwunden und die Landschaften verwüstet sind. Die Verletzung des einen zieht die Verwundung der anderen nach sich. Ihre Oberfläche mag physisch sein, doch darunter wurde ihre Verbindung gewebt aus der Erfahrung alltäglicher Praktiken, gewachsener Infrastrukturen, erlernter Sprachen, Identitäten und dem Gefühl der Sicherheit. Wenn diese Verbindung auseinandergerissen wird – durch Krieg, Vertreibung von Minderheiten, erzwungene Migration und den Entzug der Selbstbestimmung – öffnen sich Schwellenkorridore. Sie sind Zufluchts- und Überlebensorte für amputierte Erinnerungen, prophetische Symbole und Omen, die sich einer selbst ernannten Wahrheit souveräner Macht entgegenstellen. Die Risse beherbergen aber auch Versuche, Fragmente von Geschichte zu rekonstruieren und müssen dabei auf Sprachen zurückgreifen, die obsolet geworden sind. Künstlerische Gesten setzen sich mit diesem Mangel und der Leere auseinander. Sie setzen die Fragmente der gegenwärtigen Erfahrung zusammensetzen.
ENG Bodies, individual and collective, remain connected to the landscapes they have experienced as their homes, even after people leave or the landscapes are destroyed. The injury of one entails the wounding of the other. Their surfaces may be physical, but underneath their connection is woven from the experience of everyday practices, grown infrastructures, learned languages, identities and feelings of security. If this connection is severed—through war, the expulsion of minorities, forced migration, or the loss of self-determination—liminal corridors open up. These are places of refuge and survival for amputated memories, prophetic symbols and omens that oppose a self-appointed truth of sovereign power. But the cracks also house attempts to reconstruct fragments of history, and in doing so must rely on languages that have become obsolete. Artistic gestures address this lack and emptiness, assembling the fragments of present experience.
Ein Kooperationsprojekt mit / A cooperative project with
Gefördert durch / Funded by
Deborah Jeromin
Twisted Bios. Verdrehte Memoriertechniken
9. November bis 14. Dezember 2024
Textile Prozesse wie Spinnen und Weben können als Vorbilder für digitale Technologien betrachtet werden. Die sich drehende Spindel ist der Grundmodus der Textilproduktion. Die Drehung, die den Faden entstehen lässt, sammelt die ineinandergreifenden Fasern ein. Der Faden wird zum Speicher von Energie und Erinnerungen, die durch die Finger ins Garn rinnen. Auch die Spiral-Form der DNA-Doppelhelix ist ein gewundener Informationsspeicher. Ausgehend von diesen Gedanken befragt die Leipziger Künstlerin Deborah Jeromin in ihrer neuen Installation den digitalen Raum auf seine textilen Möglichkeiten.
Weitere Informationen zu Deborah Jeromin auf www.deborahjeromin.net
Mit Unterstützung von Mikhail Tolmachev und Alexander Repp.
Gefördert durch